Prof. Nieke: Wissenschaftsdidaktik vor neuen Aufgaben

Wolfgang Nieke ist wohl einer der prominentesten Bildungswissenschaftler, die sich aktuell mit dem Thema „Wissenschaftsdidaktik“ befassen. Wir hatten bereits im Beitrag unten darauf hingewiesen, dass wir ihn am 28.11. zu Gast am HUL haben werden. Der Nachmittag beginnt um 14:00 Uhr mit einem Vortrag in unserer Ringvorlesungsreihe, an den sich eine Diskussion anschließt. Danach gehen wir in einen Austausch mit Workshopcharakter über, in dem wir einzelne Stränge aus Vortrag und Diskussion systematisch vertiefen können. Interessierte sind — wie immer — herzlich eingeladen:

  • Dienstag, 28.11.2017, ab 14.00 Uhr
  • HUL, Raum 2018

Der Nachmittag dürfte spannend werden: Nieke kritisiert die bisherige Hochschuldidaktik in einem Buch mit dem Titel „Wissenschaftsdidaktik vor neuen Aufgaben“ (das den programmatischen Untertitel „Bildung durch Wissenschaft“ trägt und das in Kürze erscheinen wird) als zu sehr inhaltsunabhängig und begründet wissenstheoretisch eine quasi fachdidaktische Wissenschaftsdidaktik mit entsprechenden kategorialen Differenzen je nach Wissenskultur. Das ist nun natürlich kein neuer Gedanke, er wurde nur in den vergangenen Jahrzehnten von dem inhaltsunabhängigen Konzept ganz in den Hintergrund gedrängt, indem auf Schlüssel- und Basisqualifikationen – auch Rhetorik, Präsentation etc. – fokussiert wurde. Das alles ist nach Wolfgang Niekes Ansicht nicht falsch, aber es reicht nicht hin, um die empirisch ermittelbaren Probleme in den Disziplinen wirksam anzugehen.

Erfahrungshintergrund für diese Argumentation ist das in Rostock stattfindenden Projekt KOSMOS, in dem es um nichttraditionale Studierende geht, die wiederum spezifische Verständnis- und Kompetenzaufbauprobleme im Studium haben können, die nicht zufriedenstellend mit den bisherigen Mitteln der Hochschuldidaktik bearbeitet werden können.

 

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